...über die Arbeit mit Waisenkindern und Erdbebenopfern
von den Vereinsvorsitzenden Wolfgang und Margit Hahl

Die Berge des Himalaya bei klarer Sicht

Sonnenaufgang über Kathmandu
Nach unserer Ankunft in Nepals Hauptstadt Kathmandu waren wir bei einem Stadtrundgang doch sehr davon betroffen, wie viele Häuser und mittelalterliche Tempel seit dem schweren Erdbeben 2015 immer noch als eingestürzte Trümmerhaufen vorzufinden waren und dass der Vorort Bhaktapur mit all seinen mittelalterlichen mehrstöckigen Ziegelhäusern beim Erdbeben regelrecht dem Erdboden gleichgemacht worden war. Einheimische schilderten uns, dass komplette Familien dabei den Tod fanden, sodass nicht einmal Verwandte übrig geblieben waren, um ihre Angehörigen zu bestatten, wie es die Tradition verlangt.

Durch das Erdbeben 2015 zerstörte Tempel und Häuser...

...warten immer noch auf ihren Wiederaufbau
„Govinda e.V."
Durch diese landesweite Tragödie wurden unzählige Kinder zu Halb- oder Vollwaisen, sodass natürlich auch die von uns besuchten von Deutschen geführten Waisenheime voll mit solchen Kindern waren. In Kathmandu besuchten wir das außerhalb gelegene Hilfsprojekt von „Govinda e.V." mit seinem Waisenhaus und angeschlossener internationaler Schule (“Shangri-La“), wo wir auch gleich deren weiterführende und berufsbildende Maßnahmen vor Ort besichtigen konnten.

Die vom "Govinda" e.V. aufgebaute internationale Schule „Shangri-La“...

Empfang durch die Projektleiterin Corinna Hilgner des „Shangri-La“ Waisenhauses

...steht den Waisenkindern wie auch einheimischen Kindern gleichermaßen offen

Berufsvorbereitender Unterricht während der Schulferien
Dort werden die Jugendlichen nach ihrem Schulabschluss in Handwerksberufen ausgebildet, die eine viel versprechende Zukunft haben, wie Schreinerei, Hauselektrifizierung, Schneiderei, Landwirtschaft usw. Uns verblüffte dabei, dass gerade auch junge Mädchen begeistert und enthusiastisch beim Schreinern und Holzarbeiten sowie auch beim Fachunterricht in Elektrotechnik zu sehen waren.

Fachunterricht für zukünftige Berufe im Elektrofachbereich

Lehrlinge beim praktischen Unterricht in Schreinerei und Möbelherstellung
Mit der deutschen Projektleiterin Corinna Hilgner vom Verein "Govinda e.V." erörterten wir unser langfristiges Zukunftsvorhaben, dort lebende Waisenkinder, die Interesse daran haben, in den von W. Hahl hauptberuflich gelehrten natürlichen und alternativen Heilungs- und Selbstheilungsmethoden auszubilden, sodass sie eines Tages in abgelegene Bergregionen gehen und der dort lebenden Dorfbevölkerung helfen können, bei denen bis heute noch keine Erdbebenhilfe angekommen ist und die meist keinerlei medizinische Versorgung erhalten.
Hierzu besprachen wir den Plan, zukünftig 1 bis 2 mal jährlich zu kommen, um mit den daran interessierten Kindern jeweils mehrtägige Workshops zu diesen Themen abzuhalten. Da die meisten Kinder gerade in Ferien bei Verwandten waren und die tägliche Anfahrt Stunden in Anspruch genommen hätte, machte es keinen Sinn, dort gleich mit Workshops loszulegen. Stattdessen besichtigten wir ausgiebig das gesamte Projekt und waren äußert positiv beeindruckt von der zwar schlichten und einfachen Infrastruktur, die jedoch den Kindern alles Wichtige und Notwendige bot, angefangen von Gemüsegarten, Milchkühen, kleiner Biogasanlage bis hin zu gerade dort auch stattfindender Berufsberatung und Berufsvorbereitung von jugendlichen Schulabgängern.
Da wir uns von Seiten unseres Vereins natürlich bei jedem Projekt auch mit finanzieller Hilfe engagieren wollten, entschlossen wir uns nach einem ausgiebigen Gespräch mit der Projektleiterin, sie in ihrem neuesten Projekt und Anliegen mit einer Beispende entsprechend zu unterstützen. Dies war ein ganz neu geplantes Vorhaben ihrer Hilfsorganisation, in einer weit abgelegenen Bergregion gehörlose Kinder und Jugendliche zu fördern und sich ihrer anzunehmen, damit sie auch eine Zukunft bekämen und nicht chancenlos und abgehängt zurück bleiben würden. Hierzu war sie gerade dabei, am nächsten Tag 6 Stunden lang mit dem Motorrad auf abgelegenen Pisten hin zu fahren, und schilderte uns ihr Problem, dass sie für dieses Projekt dringend 5.000 € benötigte, da hierfür bereits zugesagte Gelder von Spendern kurzfristig doch wieder abgesagt worden waren und damit das gesamte Projekt auf der Kippe stand. Deshalb beschlossen wir, von Seiten unseres Kinderhilfs-Vereins mit einer Beispende von 5.000 € ihr dieses Projekt zu ermöglichen, worüber sie äußerst glücklich war.
„Haus der Hoffnung - Hilfe für Nepal e.V.“
Unser zweites Projekt, das wir besuchten („Haus der Hoffnung - Hilfe für Nepal e.V.“), befand sich mitten in Kathmandu und wird von der deutschen 70-jährigen ehemaligen Schulleiterin Ellen Dietrich geleitet, die dort gleich 3 angemietete große Häuser als Kinderheime für jeweils ca. 50 Kinder aufgebaut hat.

Herzlicher Empfang der zweiten Projektleiterin, Ellen Dietrich, und einem kleinen Teil ihrer großen Kinderschar

Sofort kamen die Kinder vertrauensvoll auf uns zu und stellten ganz natürlich den Kontakt her
Wir wurden dort wie Ehrengäste von einer begeisterten Kinderschar empfangen, die als Erstes für uns eine einstudierte Tanzdarbietung vorführte. Bei dem herzlichen Empfang seitens der Leiterin, der Kinderschar wie auch der dort arbeitenden deutschen Volontärinnen sowie einheimischen Helfer fühlten wir uns sogleich wie in einer Großfamilie aufgenommen und waren überwältigt von der natürlichen, herzlichen Art und freundlichen Weise, in der uns alle begegneten und auf uns zugingen.

Kinder, deutsche Volontäre und einheimische Betreuer nahmen gleichermaßen begeistert an Wolfgangs Qi Gong Workshop teil

Ein kleiner Junge mit Lernschwierigkeiten erwies sich beim Workshop in Handauflegen/ Energiearbeit als das größte Talent von allen
Bereits nach einem einstündigen Vorgespräch ermutigte die Projektleiterin mit ihrer bodenständigen und praxisbezogenen Art und Weise W. Hahl, sogleich mit einem einführenden Kurz-Workshop für alle Anwesenden zu beginnen. Nach dieser zweistündigen Einführung in Qi Gong (Gesundheitsübungen und Krankengymnastik aus der chinesischen Medizin - TCM) waren alle Kinder wie auch Erwachsenen so begeistert, dass gleich für die nächsten Tage weiterführende Workshops geplant wurden.
So hielt die 2. Vorsitzende, Margit Hahl, bereits am nächsten Tag einen Workshop mit den Kindern und Volontären ab und W. Hahl baute dies dann in den folgenden Tagen mit weiterführenden Übungen sowie theoretischen Erläuterungen aus. Was die Arbeit enorm erleichterte, war, dass die Workshops auf Englisch abgehalten werden konnten und von allen Anwesenden gut verstanden wurden, da die Kinder in einer Privatschule Englisch lernen und schon verblüffend gut sprachen.

Margit Hahl mit einem Teil der größeren Mädchen, die sich begeistert über die erlernten Qi Gong-Übungen zeigten

Verblüffenderweise sind gerade immer wieder Mädchen an grundlegenden Kampfkunst-Übungen interessiert
Da die Heimleiterin selbst an den Workshops teilnahm und erstaunt war über die schon nach kurzem auftretenden positiven körperlichen Resultate, die sie selbst bei sich spüren konnte, vereinbarten wir ebenfalls, zukünftig 1 bis 2 mal jährlich weiterführende Ausbildungs-Workshops für alle interessierten Kinder, Jugendlichen und Betreuer abzuhalten.

Blick in eines der vielen Kinderzimmer, die viele Kinder beherbergen müssen

Zentrale Essensausgabe an die jeweiligen Kinder der drei Kinderheime des Projekts
Gerade bei diesem Projekt bedarf es noch in etlichen Bereichen dringend finanzieller Hilfe und so entschlossen wir uns auch hier von Seiten unseres Vereins 5.000 € als Beispende für dringend benötigte Schulmöbel zu leisten, weil viele Kinder während der recht umfangreichen schulischen Hausaufgaben noch auf dem Boden sitzen und schreiben mussten und dies am dringendsten als Neuanschaffung nötig war.
"Freundeskeis Nepalhilfe e.V."
Unser drittes von uns besuchtes deutsches Hilfsprojekt befand sich im zweitgrößten Tal Nepals in der Nähe von Pokhara, wofür ein Inlandsflug nötig war, um eine tagelange Anreise zu vermeiden. Hier begann bereits vor 25 Jahren der Trekkingführer Alexander Schmidt sein Hilfsprojekt "Freundeskeis Nepalhilfe e.V." aufzubauen, das er von der Struktur her ähnlich einem SOS-Kinderdorfs führt. In idyllischer ländlicher Lage wurden dort große Einzelhäuser aufgebaut, in denen jeweils 10 Jungen und 10 Mädchen leben und die von einheimischen Frauen geleitet werden, die verwitwet waren und deswegen keine Zukunftschancen gehabt hätten. So wurde gleichzeitig auch ihnen mit diesem Projekt geholfen und wir trafen bei unserer Ankunft auf sämtliche Hausleiterinnen, die in fröhlicher und betriebsamer Runde gerade in einer überdachten Freilandküche dabei waren, in großem Stil Mittagsessen für alle zu kochen.


Die Vereinsvorsitzenden Wolfgang und Margit Hahl mit dem Waisenheimbegründer Alexander Schmidt und seinen Projektmanagern in Pokhara
Da gerade die Abschiedsfeierlichkeiten für alle Zehntklässler stattfanden und die Kinder anschließend in Ferien gingen, machte es keinen Sinn, hier auch spontan Workshops anzubieten und abzuhalten. Auch konnten wir vor unserer Reise nicht mehr persönlich mit dem Projektleiter sprechen, weil er gerade mit Projektunterstützern eine längere Bergtour durchführte. So nutzten wir die ihm zur Verfügung stehende Zeit erst einmal nur, um ausgiebig unser Vorhaben wie auch die verschiedenen von W. Hahl gelehrten alternativen Heilungs- und Selbstheilungs-Methoden zu erläutern und auszuführen. weil wir auch hier auf großes Interesse, Offenheit und Unvoreingenommenheit trafen, vereinbarten wir, auch mit diesem Waisenhaus zukünftig mehrstündige Workshops zu planen und abzuhalten.
Wegen der gerade stattgefundenen Abschlussfeier lernten wir darüber hinaus noch den Projektleiter, die Managerin wie auch den Leiter der angeschlossenen Jugendherberge in Kathmandu kennen, die die Jugendlichen auch nach der Schule weiter bis ins Berufsleben betreuen und die uns mit ihrer einfühlsamen, liebevollen und doch gleichzeitig souveränen Art zutiefst beeindruckten. Sie alle hatten zusammen ein zwar schlichtes, aber echtes Paradies für die dort lebenden Waisenkinder geschaffen, mit großen Gemüse- und Obstgarten, Ziegen, Spielplatz usw., wie man es sich für all die dort lebenden Waisenkinder einfach nur wünschen kann.
So gestaltete sich unsere gesamte Reise als voller Erfolg und konnten wir die Grundlage legen für eine fruchtbare zukünftige Zusammenarbeit, die sehr viel versprechend aussieht und uns dadurch enorm erleichtert wurde, dass die Projektleiter allesamt deutsche Hilfsvereine sind und sämtliche Kinder dort in Englisch unterrichtet werden, sodass keinerlei Sprachbarrieren wie bei unserem früheren Rumänien-Projekt einer kontinuierlichen Arbeit im Wege stehen können.